Im Alltag gibt es manchmal diese eigentlich unscheinbaren Momente, die sich trotzdem so anfühlen, als würde man wieder ein kleines Stückchen über sich hinauswachsen. Kennen Sie das auch?
Wenn man abends trotz Müdigkeit doch noch einen Spaziergang macht, anstatt sich einfach auf das Sofa zu setzen und den Fernseher einzuschalten. Wenn man sich nach einem langen Tag noch hinsetzt, um einer Herzenssache seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. Oder wenn man bewusst nicht auf die nächste Ablenkung reagiert – sondern einfach bei sich bleibt.
Auch wenn sie unscheinbar wirken, tragen solche Momente doch eine stille Würde in sich. Sie zeigen uns, was möglich ist, wenn wir uns selbst ernst nehmen – liebevoll, klar, konsequent. Mit Disziplin.
Leider hat der Begriff der Disziplin heute keinen besonders guten Ruf. Er wird gerne missverstanden als etwas Hartes, etwas, das uns einschränkt. Aber ist sie das wirklich? Oder ist sie nicht vielmehr eine leise, kraftvolle Entscheidung für uns selbst? Eine innere Kraft, die uns hilft, nicht jedem Impuls zu folgen, sondern dem treu zu bleiben, was uns wirklich wichtig ist.
In der buddhistischen Lehre gilt Disziplin als eine der drei grundlegenden Schulungen auf dem Weg zur Befreiung, neben Weisheit und Konzentration. Sie ist dabei kein Zwang, sondern eine Übung in innerer Klarheit. Ein Versprechen an sich selbst: Ich möchte heilsam handeln. Ich möchte mich nicht von jedem Impuls treiben lassen.
Und ja – Disziplin kann schmerzen. Aber wie schwer wiegt es, wenn wir uns selbst immer wieder enttäuschen? Und wie leicht fühlt es sich an, wenn wir es doch durchgezogen haben – ganz gleich, wie klein der Schritt war?
Gerne möchten wir hierzu noch ein Zitat mit Ihnen teilen, das uns schon oft daran erinnert hat, warum sich dieser Weg lohnt:
„Wir alle müssen einen von zwei Schmerzen ertragen: den Schmerz der Disziplin oder den Schmerz des Bedauerns. Der Unterschied ist: Disziplin wiegt nur wenige Gramm, Bedauern wiegt Tonnen.“ (Jim Rohn)
Vielleicht möchten Sie sich in den kommenden Tagen gelegentlich an diesen Satz erinnern – nicht als Druck, sondern als leise Ermutigung. Eine liebevolle Einladung, sich selbst treu zu bleiben.
Nicht perfekt. Einfach nur ein wenig konsequenter in dem, was Ihnen wirklich wichtig ist. Und genau darin liegt oft schon die ganze Kraft.
Wir wünschen Ihnen einen wundervollen Juni.
Herzlichst Ihr gesund.ch-Team
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