Die letzten Wochen waren wir ein bisschen unterwegs und uns ist dabei eine Vielzahl an unterschiedlichen Menschen begegnet; in öffentlichen Transportmitteln, kreuzend auf der Strasse, am Nachbartisch in Cafés. Auch im Alltag auf dem Weg zur Arbeit, in der Schlange an der Kasse, im Zug oder in der eigenen Praxis begegnet man einer Vielzahl von Mitmenschen.
Bei so vielen anderen Individuen als uns und so vielen anderen «eigenen Welten», kann man sich schnell einmal ärgern oder pessimistisch werden. Aber wenn wir genau hinschauen, finden wir überall auch immer wieder kleine Gesten der Freundlichkeit und Menschlichkeit. Jemand lässt dir im Verkehr den Vortritt, jemand lächelt dich auf der Strasse an, jemand wechselt seinen Platz im Zug, damit zwei Freunde nebeneinandersitzen können. Jeden Tag können wir uns an kleinen Gesten der Menschlichkeit erfreuen, mitten im Alltagsstress und Trubel, mitten in Sorgen und Stress.
Darauf haben wir in den letzten Wochen besonders geachtet, weil uns ein schönes Zitat von Fred Rogers begleitet hat, das sowohl für die grausigen aktuellen Nachrichten, als auch für unsere alltäglichen Herausforderungen gilt. Fred Rogers erzählte aus seiner eigenen Kindheit:
«Als ich ein Junge war und in den Nachrichten beängstigende Dinge sah, sagte meine Mutter oft zu mir: ‘Achte auf die Helfer. Du wirst immer Menschen finden, die helfen.’ Bis heute, besonders in Situationen von Krisen, Krieg und Leid, erinnere ich mich an die Worte meiner Mutter und es tröstet mich jedes Mal wieder, zu erkennen, dass es immer noch so viele Helfer gibt – so viele mitfühlende Menschen auf dieser Welt.» - Fred Rogers
Herr Rogers war amerikanischer Philosoph, Moderator und Pionier auf dem Gebiet der emotionalen, kindlichen Entwicklung. Er war ein grosser Menschenfreund und half ganzen Generationen an Kindern, zu integren Erwachsenen zu werden, die ernst genommen wurden und sich so wie sie sind richtig und wichtig fühlen durften. Er war überzeugt «Im Zentrum des Universums befindet sich ein liebendes Herz, das unaufhörlich schlägt und für jeden Menschen nur das Beste will. Es ist unsere Aufgabe, das uns Mögliche zu tun, um die intellektuelle, spirituelle und emotionale Entwicklung unserer Mitmenschen [jeden Alters] zu fördern. Diejenigen von uns, die das verstanden haben, müssen trotz aller Widrigkeiten weitermachen. Das Leben ist dazu da, um zu dienen – denn wir wachsen nur, indem wir auch für andere da sind.»
Auf den ersten Blick könnte man beim Lesen dieser Zeilen den Mund zu einem zynischen Grinsen verziehen – «pah, ein naiver Optimist». Wenn wir sie nochmal und nochmal lesen, merken wir aber tief in uns drinnen, dass wir diese Vision und Aufgabe auch spüren.
Fühlt es sich nicht viel echter und menschlicher an, Teil der «Helfer» im Bild zu sein? Ist es nicht viel schöner, unserem Gegenüber aufmunternd zuzulächeln und ein Lächeln zurückzubekommen? «We’re in this together» - wir teilen dieses chaotische Abenteuer des Menschseins alle miteinander und wenn wir uns immer wieder ein Stück an die Hand nehmen und uns gegenseitig unterstützen, kann es für alle ein bisschen leichter werden.
Wir wünschen dir einen lichten Oktober, in dem du dich auf die Helfer fokussieren und selbst einer sein magst. Und falls du gerade selbst Hilfe benötigst: frag aktiv danach! Es gibt mehr Helfer, als du vielleicht meinst.
Herzlichst Dein gesund.ch-Team
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